GSB 7.0 Standardlösung

Zuverlässigkeit, Risiko und Resilienz (SPT-302)

Außergewöhnliche Ereignisse können das Transportaufkommen in Deutschland beeinträchtigen. Dazu gehören beispielsweise Großunfälle, Cyberangriffe oder Wetterextreme. Verkehrsträgerübergreifende Lösungsansätze helfen, den Verkehrsfluss unter diesen Bedingungen aufrechtzuerhalten, oder ermöglichen sogar eine Zunahme des Verkehrs. Im Schwerpunktthema Zuverlässigkeit, Risiko und Resilienz entwickeln und verbessern die Expertinnen und Experten Handlungshilfen zur Entscheidungsunterstützung, z. B. Analysemethoden und Verfahren, um die Resilienz von Ingenieurbauwerken, also die Fähigkeit Schäden infolge disruptiver Ereignisse zu verkraften und eine schnelle Wiederinbetriebnahme zu ermöglichen, zu bewerten und somit die Zuverlässigkeit der Verkehrsinfrastruktur zu steigern.

Resilienz von Ingenieurbauwerken bewerten und erhöhen

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler entwickeln und validieren Handlungshilfen zur Resilienzbewertung von Ingenieurbauwerken. Die in der vorherigen Forschungsphase (2016–2019) entwickelten Verfahren zur Optimierung der Resilienz der Straßeninfrastruktur wurden erweitert und mit Hilfe des Prototyps eines IT-Tools zur Resilienzbewertung für die Anwendenden nutzbar gemacht. Kenntnisse über die Änderungen der Häufigkeit und das Ausmaß von Wetterextremen in einem sich wandelnden Klima helfen, die Gefahren für die Verkehrsinfrastruktur richtig zu bewerten und gezielte Vorsorgemaßnahmen zu treffen. Deshalb arbeiten die Forscherinnen und Forscher aus den Themenfeldern Zuverlässige Verkehrsinfrastruktur und Klimawandelfolgen und Anpassung eng zusammen. Vorhersagen zu Starkregenereignissen des Deutschen Wetterdienstes sind der Ausgangspunkt für ein automatisiertes System zur Abflusssteuerung von Staustufen an Wasserstraßen. Der Zu- und Abfluss in eine bzw. aus einer Staustufe werden in Echtzeit geregelt, was die Schiffbarkeit von Wasserstraßen während extremer Einträge von Niederschlagswasser aus der Kanalisation urbaner Gebiete verbessert. Die so entwickelten Werkzeuge, Analysemethoden und Verfahren sollen zukünftig beim Bau und bei der Instandhaltung von Ingenieurbauwerken der Verkehrsinfrastruktur in einem verkehrsträgerübergreifenden, indikatorbasierten Lebenszyklusmanagement berücksichtigt werden. Hierzu bedarf es in der laufenden Forschungsphase eines engen fachlichen Austausches mit Inhabenden und Betreibenden der Verkehrsinfrastruktur.

Koordination:

Stefan Staub
Bundesanstalt für Straßenwesen
Staub@bast.de

Jens Winkler (stellvertretende Koordination)
Deutscher Wetterdienst
jens.winkler@dwd.de

Beteiligte Institutionen:

  • BASt
  • BAW
  • DWD
  • DB Netz AG