GSB 7.0 Standardlösung

Zustandserfassung und -bewertung (SPT-301)

Die Verlässlichkeit der Verkehrsinfrastruktur nimmt vor dem Hintergrund alternder Ingenieurbauwerke wie Brücken, Tunnel und Wehranlagen einen hohen Stellenwert ein. Monitoring liefert die notwendigen Kenntnisse zum Zustand der Bauwerke, um deren Zuverlässigkeit einzuschätzen und mit geeigneten Maßnahmen zu erhöhen. Zerstörende oder zerstörungsfreie Prüfverfahren decken Veränderungen qualitativer und geometrischer Parameter auf und ermöglichen eine Bewertung des Bauwerkszustands. Diese Erkenntnisse erlauben es, den Erhaltungsbedarf für einzelne Bauteile oder Bauwerke abzuleiten. Neben den etablierten Methoden vor Ort bieten sich hierzu ergänzend in zunehmendem Maß fernerkundliche Ansätze und bildbasierte Verfahren an. Ein auf diese Weise ergänztes modernes und anforderungsgerechtes Monitoring lässt in geeigneten Fällen einen vorübergehenden Weiterbetrieb von beschädigten Ingenieurbauwerken zu. Jedoch müssen die Anwendenden die Potenziale und Grenzen der eingesetzten Prüf- und Messverfahren für deren erfolgreichen Einsatz kennen. Insbesondere sind standardisierte Vorgehensweisen z. B. bei der Installation und dem Betrieb von Monitoringsystemen bzw. der Datenauswertung notwendig.

Praxistaugliche Qualitätsstandards für potentielle Anwendende

Das Schwerpunktthema Zustandserfassung und -bewertung widmet sich der Konzeption, der Weiterentwicklung und der praktischen Erprobung zerstörender und zerstörungsfreier Verfahren für das Bauwerksmonitoring. Die Expertinnen und Experten erstellen praxistaugliche Qualitätsstandards für die Anwendung dieser Verfahren und tragen zur Fortschreibung bestehender sowie zur Entwicklung neuer Regelwerke bei. Zusätzlich tragen sie die Erkenntnisse in praxisorientierten Verfahrenskatalogen für potentielle Anwendende aus den Bereichen Straße, Schiene und Wasserstraße zusammen. Die Arbeiten beziehen die Bedürfnisse der Praxis mit ein und bauen auf dem vorhandenen Wissensstand auf. Die Erkenntnisse helfen auch beim integrierten Lebenszyklusmanagement von Bauwerken, das im Schwerpunktthema Zuverlässigkeit, Risiko und Resilienz näher untersucht wird. Außerdem besteht ein enger Bezug zu der Thematik des digitalen Building Information Modeling aus dem Schwerpunktthema Bewertung neuer Technologien für die Mobilität des Themenfeldes 4 Digitale Technologien. Das Schwerpunktthema Zustandserfassung und -bewertung trägt somit zu einer schwerpunktthemen- und themenfeldübergreifenden Vernetzung innerhalb des BMDV-Expertennetzwerks bei.

Koordination:

Dr.-Ing. Martin Friese
Deutsches Zentrum für Schienenverkehrsforschung beim Eisenbahn-Bundesamt
FrieseM@dzsf.bund.de

Dr.-Ing. Florian Zimmermann (Stellvertretung)
Bundesanstalt für Gewässerkunde
Zimmermann@bafg.de

Beteiligte Behörden:

  • DZSF/EBA
  • BfG
  • BASt
  • BAW